MULCHEN
Pflege von Sömmerungsweiden
Die Alpen (Sömmerungsweiden) werden seit Jahrzehnten bewirtschaftet und gepflegt. Dadurch entstand eine Vielfalt an Flora und Fauna, heute Biodiversität genannt. Leider herrscht die falsche Vorstellung, dass diese Artenvielfalt auf natürliche Weise entstanden ist. Diese Artenvielfalt entstand durch die Bewirtschaftung dieser Flächen, dass wiederum Heisst durch Weiden mit Kühen, Schafen und Ziegen sowie durch den händischen Einsatz des Älplers in Form von Schwenten (Abschneiden von Tannen, Wachholder, usw.).
​
Durch den stetigen Wandel in der Landwirtschaft sind Arbeitskräfte verschwunden. So ist der heutige Landwirtschaftsbetrieb vom Familienbetrieb mit der gesamten Verwandtschaft zu einem Einmann- oder Zweimannbetrieb geworden.
Dies bedeutet, dass die Arbeitsbelastung im Talbetrieb um ein vielfaches höher ist und somit auch weniger Arbeitskräfte auf den Alpen zur Verfügung stehen. Letzteres heisst, dass die nötige Pflege der Sömmerungsweiden durch diese Umstände vernachlässigt wurde. Es ist aber nicht nur mangelnde Pflege sondern auch das fehlende Vieh und der dadurch fehlende Weidedruck.
​
Das ist ein zusammentreffen verschiedener Faktoren, welche die Verkrautung und Verbuschung gefördert hat. Durch die Ausbreitung von Heidelbeeren, Alpenrosen, Wachholder, usw. geht sehr viel Nutzfläche (Weide) verloren. Infolge dieser flächendeckenden Ausbreitung, verschwindet auch die Artenvielfalt auf den Sömmerungsweiden.
​
Um die Biodiversität wieder her zustellen benötigt es den Einsatz von speziellen Maschinen. Mit dem Einsatz dieser Maschinen (Mulcher) werden die Flächen wiedergeöffnet. Der Mulcher ist auf einer Walze geführt und dadurch besonders schonend für den Wasen. Die Stauden werden durch den Mulcher mit Y- Messern in kleine Stücke gehackt und können dadurch schnell in den Verrotungsprozess gehen. Das Mulchgut muss nicht zusammen genommen werden, wie es z.B. beim Abschneiden der Fall ist, was wiederum eine Arbeitsentlastung ist und auch keine Haufen gemacht werden müssen an denen sich das Vieh verletzen kann.
​
Ziel des maschinellen Einsatzes ist, die Fläche effizient zu Öffnen und die Verbuschung zurück zu drängen. Nach ein bis zwei Jahren benötigt es eine Nachpflege in gleicher Form, damit die Stauden auf ein Minimum reduziert werden können. Wichtig ist es nach dem Maschinellen Einsatz das Weidemanagement anzupassen, wie z.B. durch Erstellen von Tagesrationen (Abzäunen), den Tierbesatz erhöhen, usw. Nur so wird die Artenvielfalt gefördert und erhalten.